Biodiversität
„Biologische Vielfalt bedeutet die Variabilität unter lebenden Organismen jeglicher Herkunft, ... dies umfasst die Vielfalt innerhalb der Arten und zwischen den Arten und die Vielfalt der Ökosysteme (CBD, Artikel 2).“
Der Begriff Biodiversität oder biologische Vielfalt beschreibt die Vielfalt des Lebens auf der Erde und ihre Zusammenhänge in ihrer gesamten Bandbreite. Zu dieser Lebensvielfalt gehören alle Lebewesen und Arten, Ökosysteme und Landschaften. Wissenschaftlich gesehen finden sich in dieser Definition drei Organisationsebenen wieder, die alles Lebende auf der Erde umfassen:
- Die Vielfalt innerhalb der Arten, also ihre genetische Bandbreite (genetische Ebene)
- Die Vielfalt an Arten (organismische Ebene)
- Die Vielfalt an Lebensgemeinschaften von Arten und ihre Wechselbeziehungen (ökosystemare Ebene).
Hohe biologische Vielfalt ist der Maßstab für gesunde Umwelt und intakte Natur - doch in den letzten Jahrzehnten ist dieser Reichtum mehr und mehr geschwunden.
Der Umweltdachverband setzt sich seit 42 Jahren für den Erhalt der heimischen Tier- und Pflanzenarten sowie der Vielfalt an Lebensräumen in der Natur- und Kulturlandschaft ein.
Biologische Vielfalt: Weltweit in Gefahr!
Trotz des Wissens um die Ursachen des Biodiversitätsverlustes - Lebensraumfragmentierung, Flächenversiegelung, Intensivierung der Landwirtschaft, Schadstoffzunahme, Klimawandel, invasive Arten etc. – und ungeachtet zahlreicher Initiativen ist die biologische Vielfalt weiterhin im Rückgang begriffen. Weltweit sterben täglich rund 150 Arten aus, zudem hat sich in den letzten 150 Jahren der Verlust an biologischer Vielfalt besorgniserregend beschleunigt. ExpertInnen schätzen, dass die Geschwindigkeit des Artensterbens durch die menschliche Einflussnahme gegenüber dem natürlich bedingten Aussterbeprozess um das 100- bis 1000fache beschleunigt wurde.
Die Weltnaturschutzunion IUCN listet heute ca. 17.000 Arten, die weltweit vom Aussterben bedroht sind. Fest steht dabei weiters, dass nicht nur Arten vom Verlust betroffen sind, sondern auch ganze Ökosysteme empfindlich auf Eingriffe, wie etwa auf Verschmutzungen, reagieren.
- Die EU hat bereits jetzt mehr als die Hälfte ihrer Feuchtgebiete verloren, die einst einen großen Reichtum an biologischer Vielfalt und Artenreichtum darstellten.
- Der Waldbestand der Erde beheimatet etwa die Hälfte der gesamten biologischen Vielfalt. Jährlich verschwinden jedoch 0,8 % der Wälder, in den Tropen beträgt der jährliche Verlust gar 4 %.
- Der Rückgang der biologischen Vielfalt ist demgemäß dramatisch und betrifft auch uns Menschen direkt, da menschliches Leben in hohem Maße von natürlichen Ressourcen und auch deren Nutzung abhängig ist.
Um gegenzusteuern und wirksame Schutzmaßnahmen durchzusetzen, ist verstärkter gemeinsamer Einsatz für den Erhalt der Biodiversität nötig. Denn Naturschutz kann nur effizient wirken, wenn er auf möglichst breiter Ebene getragen und umgesetzt wird. Der Umweltdachverband setzt sich für einen sektorenübergreifenden Biodiversitätsschutz ein.
Quelle: http://www.umweltdachverband.at/themen/naturschutz/biodiversitaet/